 | Juri Andruchowytsch, geboren 1960 in Iwano-Frankiwsk/Westukraine, dem früheren galizischen Stanislau, studierte Journalistik, war 1985 Mitbegründer der legendären literarischen Performance-Gruppe Bu-Ba-Bu (Burlesk-Balagan-Buffonada). Mit seinen drei Romanen Rekreacij (1992), Moskoviada (1993), Perverzija (1999), die ins Polnische und Russische übersetzte wurden, ist er unfreiwillig zum Klassiker der ukrainischen Gegenwartsliteratur geworden. 2000 erschien in Polen Mein Europa (mit Andrzej Stasiuk), Ergebnis einer gemeinsamen Reise durch den unbekannten europäischen Osten. Die deutsche Übersetzung erschien im Mai 2004 in der edition suhrkamp. Auf Deutsch "Kleines Lexikon intimer Städte", "Das letzte Territorium", "Zwölf Ringe" |
 | Sofia Andruchowytsch, geboren 1982 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine. Sie lebt in Kiew als Schriftstellerin, Übersetzerin und Essayistin. Sie ist die Tochter des Autors Jurij Andruchowytsch und hat seit 2002 mehrere Prosabände veröffentlicht. 2014 gelang ihr der literarische Durchbruch mit dem Roman „Der Papierjunge“, der zurzeit in mehrere Sprachen übersetzt wird.
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 | Ljubko Deresch, geboren 1984, gilt neben Jury Andruchowytsch und Serhij Zhadan als einer der prominentesten Vertreter der postsowjetischen ukrainischen Literatur. In seinen Romanen Kult und Die Anbetung der Eidechse beschreibt er das Leben in der fiktiven Karpatenstadt Midni Buky, die Kämpfe zwischen rivalisierenden Jugendgangs, Drogenexzesse und das Vordringen der westlichen Popkultur. Deresch greift also die Themen der anspruchsvollen »Popliteratur« auf, für die in Deutschland Autoren wie Rainald Goetz, Thomas Meinecke und Andreas Neumeister stehen. Allerdings kombiniert er diese Motive mit Elementen des phantastischen Romans.Viele Rezensenten sehen in ihm daher einen literarischen Erben von H.P. Lovecraft, Ambrose Bierce oder Edgar Allen Poe. Auf Deutsch auch "Kult", "Intent". |
 | Andrej Kurkow, geboren 1961 in St. Petersburg, lebt in Kiew. Er studierte Fremdsprachen (spricht insgesamt elf Sprachen), war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes Gefängniswärter. Danach wurde er Kameramann und schrieb zahlreiche Drehbücher. Seit 1996 ist er freier Schriftsteller und arbeitet daneben für Radio und Fernsehen. Romane wie "Picknick auf dem Eis" (1999) und "Der Milchmann in der Nacht" (2009) machten ihn einem breiten Publikum bekannt. Bei Haymon erschien die "Geografie eines einzelnen Schusses", bestehend aus den drei Romanen "Der wahrhaftige Volkskontrolleur" (2011), "Der unbeugsame Papagei" (2013) und "Die Kugel auf dem Weg zum Helden" (2015). Außerdem erschien der hochaktuelle Band "Ukrainisches Tagebuch. Aufzeichnungen aus dem Herzen des Protests" (2014) und sein neuester Roman "Die Welt des Herrn Bickford" (2017). |
 | Maria Matios, geboren 1959 in Rostoky in der Bukowina, lebt und arbeitet in Kiew. Der Roman "Darina, die Süße" (in dt. Übersetzung bei Haymon 2013) wurde mit dem wichtigsten ukrainischen Literaturpreis, dem Schewtschenko-Preis, sowie als Buch des Jahres 2007 in der Ukraine ausgezeichnet. "Mitternachtsblüte" (in dt. Übersetzung bei Haymon 2015) war nominiert als BBC Ukraine Buch des Jahres 2013 und liegt nun erstmals auf Deutsch vor. Bei den Parlamentswahlen 2012 kandidierte Maria Matios für die Partei UDAR (Ukrainische Demokratische Allianz für Reformen) von Vitalij Klitschko. |
 | Oksana Sabuschko wurde 1960 geboren und lebt in Kiew. Sie hat Philosophie studiert, an der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften gearbeitet, war als Fulbright-Stipendiatin in Harvard sowie Pittsburgh und als writer-in-residence an der Penn State University. Sabuschko publizierte seit Mitte der 80er Jahre mehrere Lyrikbände, Erzählungen und politisch-philosophische Studien, 1996 ihren ersten Roman (dt. Feldstudien über ukrainischen Sex, Droschl 2006). Ihr 2009 in Kiew veröffentlichter Roman, den der Droschl Verlag unter dem Titel Museum der vergessenen Geheimnisse ein Jahr später herausbrachte, führte sämtliche ukrainischen Bestsellerlisten an. |
 | Natalka Sniadanko, geboren 1973 in Lemberg, wo sie lebt und arbeitet. Schriftstellerin, Übersetzerin, Journalistin. Ihr Debütroman "Sammlung der Leidenschaften" von 2001 erschien 2007 auf Deutsch. Übersetzungen unter anderem von Elfriede Jelinek, Günter Grass, Herta Müller und Judith Hermann aus dem Deutschen und von Czesław Miłosz und Zbigniew Herbert aus dem Polnischen. Im Frühjahr 2016 erschien bei Haymon ihr Roman "Frau Müller hat nicht die Absicht, mehr zu bezahlen" erstmals auf Deutsch, im Februar 2017 erscheint ihr Kultroman "Sammlung der Leidenschaften" bei Haymon im Premium Paperback. Auch Deutsch auch "Frau Müller hat nicht die Absicht, mehr zu bezahlen" |
 | Taras Prochasko, 1968 im ostgalizischen Iwano-Frankiwsk in der Ukraine geboren. Nach dem Studium der Biologie in Lwiw kehrte er 1992 in seine Heimatstadt zurück, wo er in den Literatenkreis um die neugegründete, von Jurko Izdryk herausgegebene Zeitschrift "Tschetwer" (Donnerstag) gelangte, in der seine ersten lyrischen und prosaischen Publikationen erschienen.Auf Deutsch "Daraus lassen sich ein paar Erzählungen machen" |
 | Jurij Wynnytschuk, geboren 1952 in Ivano-Frankiwsk/Ukraine, ist einer der bekanntesten ukrainischen Autoren. Sein Schaffen war und ist prägend für andere Schriftsteller des Landes. Aufgrund der politischen Verhältnisse konnte er seine Arbeiten bis 1990 nicht unter eigenem Namen veröffentlichen. Seit 1990 zahlreiche Publikationen, unter anderem Divy Notschi („Diven der Nacht“, 1992) und der Roman Tango Smerti, welcher bereits in mehrere Fremdsprachen übersetzt wurde und nun im Haymon Verlag unter dem Titel Im Schatten der Mohnblüte auch auf Deutsch vorliegt. |
 | Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für Die Erfindung des Jazz im Donbass wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum »Buch des Jahrzehnts«. Zhadan lebt in Charkiw.Auf Deutsch u.a. "Warum ich nicht im Netz bin", "Mesopotamien", "Die Erfindung des Jazz in Donbass" |