Wigry Nationalpark

Wigry Nationalpark

Wigry Nationalpark, ©

Wigry Nationalpark liegt in der Region Podlachien und umfasst ein Wald- und Seengebiet von rund 15.000 Hektar. Etabliert wurde der Park zum Schutz der besonderen „Seenplattenlandschaft“

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Dystrophischer See, © Wikipedia

42 natürliche Seen machen rund 20% der Gesamtfläche aus. Entstanden sind diese sehr unterschiedlichen Seen durch das Abschmelzen der Skandinavischen Gletscher am Ende der letzten Eiszeit. Der zentrale Wigry-See (2187 ha), einer der tiefsten polnischen Seen mit extrem gewundener Uferlinie, mit vielen Buchten, Halbinsel und Insel, reiht in herrlicher Waldlage 40 kleinere um sich, die sich nach Größe, Form und Tiefe unterscheiden. Darunter sind die so genannten „Suchary“ – Seen,  kleine dystrophischen Seen, ohne Zu- und Abflüsse, mit braunem, saurem Wasser, gewöhlich von hochstämmigem Wald umgegeben. Ein dichtes Flußnetz verbindet eine Vielzahl an Seen miteinander, Bäche, Quellen, natürliche und künstliche Teiche, feuchte Wälder tragen zur Atraktivität dieser Wasserlandschaft bei. Der schönste Fluss des Parkes ist die Czarna Hańcza, der eine der bekanntesten Kajakrouten bildet.

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Sonnentau, ©Manfred Bächler

Die vielfälltige Wald- Hügel und Moränenlandschaft bildet eine überaus abwechslungsreiche Topografie. Den größten Teil der Fläche im Park bedecken Torfmoore, welche einzigartige Pflanzengemeinschaften bilden. Hier wachsen 1000 Gefäßpflanzenarten, von denen 60 streng geschützt sind. An den Seen und in den Wäldern findet man mehrere Farnarten, Sumpfbärlapp und viele Blumen, darunter 19 Orchideenarten. Es gibt seltene Pflanzen wie den insektenfressenden Sonnentau, die Zwergbirke, den Torfsteinbrech oder das königliche Läusekraut.

 

 

 

Der Wigry See ist für seine Fische, besonders für die sonst seltenen Maränen bekannt. Auf dem Gebiet des Parks wurden 32 Fischarten nachgewiesen. Viele seltene Vogelarten brüten auf dem Gebiet des Parks. Allen voran die majestätischen Seeadler, aber auch Schwarzstorch und Kranich sind zahlreich.

Biber

Biber, © Paweł Światkiewicz

Im Wigry-Nationalpark leben 46 Säugetierarten. Die größten Raubtiere sind die Wölfe, die am häufigsten im südlichen Teil des Parks vorkommen. Die grössten Säugetiere die Elche. Charakteristisch sind für diese Gebiete die Biber, die als Symbol des Wigry-Nationalparks gelten und auf über 4000 geschätzt werden. Polen hatte bis 1945 eines der Restvorkommen von Bibern in Europa; durch die Westverschiebung des Landes nach dem 2. Weltkrieg fiel das von Bibern besiedelte Gebiet an Weißrussland, so dass Biber in Polen “ausstarben”. Die ersten Wiedereinbürgerungen begannen 1948 und 1949 an der Biebrza mit Farmtieren aus Russland, weitere Tiere wanderten aus Litauen ein. In den letzten Jahren haben sich die Biber in Podlachien fast explosionsartig vermehrt, sodass regelmässig Umsiedlungen vorgenommen werden müssen.